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Kraniche rasten wieder im Rhinluch

Das im internationalen Vogelzug bedeutsame Rhinluch ist auch in diesem Herbst wieder ein essenzieller Rastplatz für die Kraniche auf dem Weg aus ihren nordischen Brutgebieten in Skandinavien und östlichen Teilen Europas. Tagsüber kann man sie auf den Grünlandflächen Maisstoppel und anderen Agrarflächen des Rhin- und Havelluchs bei der Nahrungsaufnahme beobachten. Zur Übernachtung suchen die „Vögel des Glücks“, die ihren Schlaf dort finden, wo sie etwas im Wasser stehen, die großen Teiche im Teichland Linum und die eigens für diese Gäste leicht mit Wasser überstauten Wiesenflächen östlich von Linum auf.

Schon traditionell geworden sind die von Kranichfreunden seit vielen Jahren durchgeführten „Kranichzählungen“o. Diese werden ab Mitte September bis Ende Oktober jeweils dienstags zwischen 06:00 und 09:00 Uhr von festgelegten Bebachtungspunkten aus vorgenommen, um einen Überblick über den aktuell im Gebiet sich aufhaltendenden Kranichbestand zu erlangen. Die jeweiligen Zahlen werden von der Naturschutzstation Rhinluch zusammengestellt und veröffentlicht.

26.09.2023 Dr. Eberhard Schneider/vsk

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Kranich-Zahlen 2023 – Rastgebiet Rhin-Havelluch
ZähltagRhinluch
Schlafplatz Linum
Havelluch
diverse Schlafplätze
Rhin-Havelluch
gesamt

19.09.2023

24.453

2.650

27.103

26.09.2023

13.871

4.300

18.171

03.10.2023

42.556

5.406

47.962

10.10.2023

35.550

6.200

41.750

17.10.2023

27.840

Min. 6.900

Min. 34.740

24.10.2023

37.060

6.950

44.010

31.10.2023

Min. 42.740

3.420

Min. 46.160

07.11.2023

Min. 39.790

11.150

Min. 50.940

14.11.2023

31.500

Min. 9.520

Min. 41.020

21.11.2023

5.100

Min. 6.820

Min. 11.920

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Weißstorchbeobachtung am Horst

Wer konnte etwas beobachten?

Auch in diesem Jahr ließ sich seit Anfang April wieder das Brutgeschehen und Jungenaufzucht der Weißstörche in dem Horst auf dem alten hohen Schornstein bei der Landpension Adebar in Linum, Oberes Rhinluch, Brandenburg per WebCam beobachten.

Alsbald nach der Ankunft am 03. April legte das Weibchen 5 Eier ab. Daraus schlüpften dann vier Küken. Das zuletzt geschlüpfte verstarb alsbald. Die verbliebenen Küken wurden von den Elterntieren in ständiger Futterbeschaffung gut versorgt. Aus ungeklärter Ursache verschwand dann aber das am geringsten entwickelte Küken. Die beiden Geschwister gediehen gut. Einen kräftigen Regenschauer am Abend des 16. Juni überstanden beide gut. Am Morgen des 17. Juni beobachteten Vogelfreunde über die Nestkamera, dass eines der Küken anscheinend einen größeren länglichen Gegenstand (Holzstück?) verschluckt hatte und unter kräftigen Halsbewegungen versuchte, diesen wieder aus zu würgen. Dies war erfolglos und der junge Storch verstarb. Die Todesursache liegt anscheinend in der „Futterschädlichkeit“ mit Aufnahme eines Fremdkörpers. Später fehlten die sterblichen Überreste des verstorbenen Kükens im Horst. Außerhalb war nichts zu finden. Der leblose Körper war wohl nicht in durchaus bei Störchen üblicher Manier aus dem Nest herausgeworfen worden. Die Vogelfreunde beobachteten aber zuvor, dass der Kükenleichnam von den Altvögeln mit eingetragenem Pflanzenmaterial zugedeckt wurde. Er liegt, dick mit Nistmaterial bedeckt im Horst. Und die Altvögel tragen, wie ich wiederholt beobachten konnte, seitdem immer wieder polsterndes Nistmaterial, vor allem Grasreste, ein und überdecken weiterhin das in der „Horstbestattung“ beseitigte tote Küken.

Es wäre spannend, mehr darüber zu erfahren, was das diesjährige Schicksal der Storchenfamilie bestimmt hat. Vielleicht haben auch andere Vogelfreunde insbesondere eigene Beobachtungen zu dem Vorfall um den Tod des Kükens gemacht. Mitteilungen über Kontaktformular würden wir dankend entgegennehmen.

11.07.2023, Dr. Eberhard Schneider

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Kranich-Zahlen 2022 – Rastgebiet Rhin-Havelluch
ZähltagRhinluch
Schlafplatz Linum
Havelluch
diverse Schlafplätze
Rhin-Havelluch
gesamt

20.09.2022

10.290

Min. 2.300

Min. 12.590

27.09.2022

41.640

Min. 1.360

Min. 43.000

04.10.2022

54.120

4.240

58.360

11.10.2022

54.190

5.660

59.850

18.10.2022

Min. 45.750

Min. 7.040

Min. 52.790

25.10.2022

33.330

Min. 1.910

Min. 35.240

01.11.2022

Min. 10.870

Min. 4.800

Min. 15.670

08.11.2022

23.090

3.670

26.760

15.11.2022

Min. 1.960

Min. 1.740

Min. 3.700

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Herbstlicher Kranichzug im Rhin-Havelluch

Nicht ganz folgenlos bleibt die anhaltende Trockenheit auch für den großen Kranichrastplatz im Rinluch und dem benachbarten Havelluch. Zwar fanden sich schon ab Monat August zahlreiche Kraniche ein, die vorwiegend im Teichgebiet bei Linum ihre Schlafplätze fanden. Das waren weitgehend „echte Brandenburger“, Kraniche, die in geeigneten Feuchtbereichen bis hin zur Uckermark ehemalige, längst verwaiste, Brutplätze wieder aufgesucht haben und dort gebrütet hatten. Die diesjährigen Bruterfolge hielten sich aber in bescheidenen Grenzen. Soweit man bei den tagsüber im Rhinluch-Gelände nach Nahrung suchenden Vögeln beobachten konnte, war die Zahl „kinderloser“ Paare oder solcher mit nur einem, am noch braunen Kopfgefieder, leicht erkennbarem, Jungvogel relativ groß. Der sonst ab Augustende einsetzende herbstliche Zug mit Einflug von in Skandinavien und dem Baltikum brütenden Kranichen blieb weitgehend aus. Anfang September hielten sich im Rhin-Havlluch wohl kaum 4.000 Krainche auf. Zu beobachten war das Fehlen großer Ansammlungen auf den Nahrungsflächen im Grünland und auf bereits abgeernteten Feldern. Vertrocknende Maisfläche wurden frühzeitig beerntet und boten danach nur geringe Mengen an Körnerresten. Die relativ wenigen Kraniche verteilten sich somit weithin, um überhaupt genügend Futter zu finden, um das die Vögel konkurrieren mussten. Auffallend war auch hier wieder die Vielzahl an Kleingruppen mit Einzelpaaren oder solchen mit nur einem Jungvogel. Besonders starker Einflug ziehender Kranich blieb weiterhin aus.

Ab etwa Septembermitte erhöhte sich die Zahl der die Schlafplätze im Linumer Teichgebiet und Umland zur Nachtruhe aufsuchenden Vögel allmählich. Wohl boten nach wie vor die großen, vom Vogelschutz-Komitee angepachteten, ehemaligen Fischteiche weiterhin die ausreichende Wassertiefe für die Kranichübernachtungen. Infolge des weithin herrschenden Wassermangels konnte aber nicht wie üblich Wasser aus dem Teichgebiet und dem nahen Rhin in den großen Grünlandbereich östlich der Linumer Teiche geleitet werden. Das schließlich noch über den Rhin verfügbare Wasser reichte nicht aus, um die anzustrebende Wiesenüberflutung herzustellen. Welche Umstände da insgesamt maßgeblich sind, ob die geringe Nahrungsverfügbarkeit oder die Schlafplatzbeschaffenheit mit nicht ausreichendem Wasserstand, muss dahingestellt bleiben. Ob aber insgesamt auch im gesamten Kranich-Brutareal, in dem ja die Trockenheit weithin zum Tragen kam, eventuell auch geringere Brutergebnisse zu insgesamt einer Verringerung der Anzahl ziehender Kraniche geführt hat bleibt ungeklärt. Oder ob die Tiere sich auch andere Flugrouten suchen, müssen die weiteren Beobachtungen der Feldornithologen ergeben.

Dr. Eberhard Schneider

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Neu bei Adebar

Frisch gebackene Waffeln je nach Wunsch!

Mit Puderzucker, Eis, frischem Obst oder Früchten, Nutella, zur Krönung einen Klecks Sahne.

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Kranichrast im Vogelschutzgebiet Rhin-/Havelluch

Die Zugsaison währt etwa von Anfang September bis Ende November mit einem Höhepunkt in der zweiten Oktoberdekade. Zu dieser Zeit versammeln sich bis zu 80.000 Kraniche im Luch. Das Dorf Linum liegt im Europäischen Vogelschutzgebiet Rhin-/Havelluch und gehört inzwischen zu den nicht nur bei Ornithologen bekannten Top-Beobachtungspunkten des Kontinents.

Bitte beachten Sie wichtige Verhaltensregeln für eine Exkursion in das Schutzgebiet:

  • informieren Sie sich vor Ihrem Besuch in der NABU-Storchenschmiede oder im Internet (www.oberes-rhinluch.de, www.agnatur.net)
  • nehmen Sie möglichst an einer organisierten Führung teil
  • nutzen Sie die markierten Wege und Aussichtspunkte, beachten Sie die Wegesperrungen und aktuelle Hinweise
  • für Hunde gilt absoluter Leinenzwang!
  • Kraniche haben eine Fluchtdistanz von ca. 300 m, bewegen Sie sich nicht auf freiem Gelände
  • nutzen Sie die Büsche und Hecken entlang der Wege als Deckung
  • nehmen Sie ihr Blitzlicht vor dem Fotografieren außer Betrieb
  • leuchten Sie mit Taschenlampen nicht nach oben
  • der Überflug mit tief fliegenden Luftfahrzeugen ist untersagt

Für Ihr Verständnis dankt Ihnen die Arbeitsgruppe Kranichschutz Rhin-/Havelluch.

Informationen zur Kranichrast:

Storchenschmiede Linum (NABU Naturschutzzentrum)
Nauener Str. 54, 16833 Linum Tel. 033922 / 50 500
www.storchenschmiede.de / storchenschmiede@nabu-berlin.de

Naturschutzstation Rhinluch (LfU Brandenburg)
Nauener Str. 68, 16833 Linum
Tel. 033922 / 90 255
Norbert.Schneeweiss@lfu.brandenburg.de

Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e.V. (LFV)
Am Markt 24, 16766 Kremmen Tel. 033055 / 22 099 (+AB)
www.oberes-rhinluch.de / vorstand@oberes-rhinluch.de
Kranichrastplatzbetreuer Linum Ekkehard Hinke
Tel.: 03302 / 22 02 12

Vogelschutz-Komitee e.V.
Regionalbüro Brandenburg
Nauener Str. 25A, 16833 Linum,
Tel. und Fax: (033922) 90631
www.vogelschutz-komitee.de

 

AG Kranichschutz Rhin-/ Havelluch
Naturschutzstation Rhinluch
Nauener Str. 68
16833 Linum
Tel: 033922/90255

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Weitere Meldungen finden Sie in unserem Archiv -->

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 Fotoserie Linum Oktober 2023 von Edina Stojan



 Kraniche am Schlafteich Linum 2023


 Der Pensionshorst im Juli 2023



 Fotoserie Kraniche 2022 von Edina Stojan



 Eben angekommen...


...am Montag , den 11.04.22 um 19.30 Uhr, und schon kommen wir unseren Pflichten nach um die Verspätung aufzuholen. Aufnahme von Lukas Bialkow, Landpension Adebar

 Fotoserie von Edina Stojan



 Fotoserie von Rüdiger Brand



 Fotoserie: Kraniche 2021



 Fotoserie: Kraniche 2020 (© Rüdiger Brand)



 Serie: Naturfotos Linum 2020 ( (© Rüdiger Brand)



 Fotoserie: Kraniche in Linum 2020



 Frisch gebackene Waffeln



 Flammkuchen aus dem Holzbackofen








Wir bitten ausdrücklich, dem Aufruf zum schonenden Umgang mit den Kranichen unbedingt Folge zu leisten.

Für Führungen stehen wir zur Verfügung; Anmeldung bei VsK oder Landpension Adebar.
Auch Fahrten mit dem Kremser-Wagen sind nach Anmeldung möglich zur Beobachtung der Kraniche auf den Feldern.

 
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